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Vorbereitung auf das Elternsein

Autorenbild: Esther PrellEsther Prell



Seit ich Geburtsvorbereitungskurse anbiete, hat sich inhaltlich vieles verändert. Es geht längst nicht mehr nur um die klassische Vorbereitung auf die Geburt im Kreißsaal. Wehen, Atmung und der Weg des Kindes durch das Becken sind nach wie vor wichtige Themen – doch Geburtsvorbereitung umfasst heute viel mehr.

Neben den Fakten rund um den Geburtsprozess rückt zunehmend auch das Elternwerden in den Fokus. Die Geburt ist nicht nur der Beginn eines neuen Lebens für das Baby, sondern auch für die Eltern. Viele Fragen tauchen auf: Was passiert mit mir? Mit meinem Leben? Mit meiner Partnerschaft? Welche Veränderungen kommen auf uns zu?

Eine gute Geburtsvorbereitung sollte daher nicht nur Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit thematisieren, sondern auch die Zeit danach. Sie sollte Eltern dazu ermutigen, sich schon im Vorfeld Gedanken über ihr gemeinsames Leben zu machen:

  • Was für Eltern wollen wir sein?

  • Wie haben wir unsere eigene Kindheit erlebt?

  • Welche Wünsche und Bedürfnisse habe ich – neben meiner Elternrolle?

  • Wie gestalten wir ein bedürfnisorientiertes Leben für alle in unserer Familie?

Nur so können wir vermeiden, dass sich irgendwann unterschwellige Vorwürfe einschleichen – dass wir uns oder unser Leben für die Elternschaft „aufopfern mussten“. Die Verantwortung für eine erfüllte Elternschaft liegt in erster Linie bei uns selbst.

Indem wir werdende Eltern frühzeitig dazu einladen, ihre eigenen Kindheitserfahrungen zu reflektieren, entsteht ein Raum für bewusste Entscheidungen. Viele Verhaltensweisen werden unbewusst übernommen – oder man möchte es ganz anders machen, ohne genau zu wissen, was das bedeutet. Eine reflektierte Auseinandersetzung hilft dabei, den eigenen Weg in der Elternschaft bewusst zu gestalten.



 
 
 

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